Eine Karawane zieht durch das Land
So heißt das Kunstprojekt, das das AWO-Psychiatriezentrum im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der psychiatrischen Klinik in Königslutter gemeinsam mit Schulen aus der Region – Wolfsburg, Braunschweig, Peine, Gifhorn, Wolfenbüttel und Helmstedt – durchgeführt hat. Bei dem Projekt wurden zweimal drei großen Kamelen aus Fiberglas von Schülern gestaltet.
So waren auch Schüler einer fünften und siebten Klasse des Theodor Heuss Gymnasium Wolfsburg damit beschäftigt, ihre Kamele kunterbunt zu bemalen. „Es ist für unsere Klassen von Anfang an ein tolles künstlerisches Projekt, das auch viel Teamarbeit erfordert“, betonte Lehrerin Magdalena Wilant, die die Schüler bei dem Projekt begleitete und unterstützte. „Die Schüler können ihren Ideen freien Lauf lassen und es ist schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung sie dem etwas anderen Unterricht begegnen.“ Bevor es an die Kamele ging, war zuvor einiges an Organisationsarbeit notwendig. „Da es nicht möglich war, dass alle 28 Schüler gleichzeitig an dem Dromedar malen, haben wir Gruppen gebildet sowie die Körperteile des Dromedars aufgeteilt“, erklärte die Lehrerin. „Gestalterisch haben die Schüler die freie Auswahl. Vom Wahrzeichen Wolfsburgs über ein gesprühtes Schablonengraffiti der Buchstaben AWO, Handabdrücke der Schüler oder ein Zebra-Krokodil-Tiger Muster auf dem Dromedarkopf ist alles dabei.“ Ziel des Kunstprojektes ist es, auf die Bedürfnisse von psychisch kranken Menschen aufmerksam zu machen und Vorurteilen entgegenzuwirken. „Es macht sehr viel Spaß das Dromedar anzumalen und es ist ein tolles Gefühl, der AWO zu helfen“, sagt einer der Schüler.
Auch die rund 800 Schüler der IGS Helmstedt bemalten eifrig ihr Kamel – mit den Farben der Jahrgänge, ihren Namen und mit je einen guten Gedanken oder einem Wunsch. „Gerade die freie Gestaltung des Projektes finde ich super“, betonte Kunstlehrer Torben Walldau, „Es ist schön, dass unsere Schüler dadurch die Möglichkeit haben, ihre Symbole, Gedanken, Wünsche einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen können.“
Bunt bemalt kamen die Kamele dann wieder zurück zum AWO Psychiatriezentrum, wo sie ihren ersten großen Auftritt als Karawane beim Festakt zum 150-jährigen Jubiläum hatten. Zurzeit zieht die Karawane von Tagesklinik zu Tagesklinik und können bei den Tagen der offenen Tür ausgiebig betrachtet werden.