- 10/12/2025
- Dörte Herfarth
- sonstiges
Wenn alte Mauern Geschichten erzählen könnten, hätten sie im Martinsdorf – dem Denkmalscamp der Sto-Stifung – viel zu berichten. Die Stiftung lädt regelmäßig Auszubildende und Gesellen verschiedener Gewerke ins rumänische Martinsdorf in der Region Siebenbürgen ein. Dort lernen die Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker die Welt der Denkmalpflege kennen und sammeln praktische Erfahrungen in der Restaurierung historischer Bauten.
Im Oktober und November war Teresa Büttner, Auszubildende der Tischlerei im zweiten Lehrjahr im APZ, zwei Wochen Teil dieses Projektes. Mit Säge, Pinsel und viel Teamgeist machte sie sich gemeinsam mit ihren Mitstreitern daran, das historische Pfarrhaus des kleinen Dorfes zu renovieren – ein Projekt, das nicht nur handwerkliches Können, sondern auch kulturelle Offenheit und Gemeinschaftssinn verlangte.
„Eigentlich wollte ich in Norwegen ein Auslandpraktikum machen“, erzählt Teresa Büttner. „Das hat leider nicht geklappt. Daraufhin habe ich von der Handwerkskammer eine Einladung nach Rumänien bekommen. Und da ich mich für Denkmal und Restaurierung interessiere, habe ich dort zugesagt.“Unterstützung erhielt sie dabei vom Tischlerei-Werkstattleiter Sebastian Fricke. „Er hat gesagt, dass ich das unbedingt machen und die Chance nutzen soll.“ Gesagt, getan. „Ein bisschen aufgeregt war ich dann schon. Es war mein erster Flug, mein erster Auslandsaufenthalt. Aber die Möglichkeit erhalte ich vielleicht so schnell nicht wieder.“
Im Camp war die Arbeitsstätte gleichzeitig Wohnstätte. „Die Gegend war sehr ländlich und die Unterkunft einfach. Teilweise haben die Teilnehmer in Hängematten unter dem Dach geschlafen oder in kleinen Wohnwürfeln“, erzählt sie. Die Tage begannen meistens früh: aufstehen 7 Uhr, dann Besprechungsrunde. „Dort wurden die Aufgaben verteilt und die Teams eingeteilt.“ Gearbeitet wurde dann bis 17-18 Uhr mit Unterbrechungen für das Mittagessen und Pausen. „Was mir besonders gefallen hat, war, dass wir auch gewerkeübergreifend gearbeitet haben. So habe ich z. B. eine Tür gestrichen, Fliesen gelegt und Putz angeworfen. In unserer Freizeit haben wir am Lagerfeuer gesessen und gesungen, aber es wurden auch Ausflüge organisiert.“
Eine ihrer Aufgaben war es, eine kleine Hütte wieder bewohnbar zu machen. „Dazu haben meine Tischlerkollegen und ich Fenster eingesetzt, die Decke gemacht, die Hütte gedämmt, die Außenbschalung erneuert und den Fußboden gelegt.“
Eine anstrengende, aber auch prägende Zeit. „Es war toll, wie die unterschiedlichen Gruppen zusammengearbeitet haben. Es war ein schönes Zusammensein.“


