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Chronische Schmerzen

Der Schmerz ist eine komplexe Sinnesempfindung, oft mit starker seelischer Komponente.

Schmerzen können grundsätzlich akut oder chronisch sein; nach ihrer Entstehung unterscheidet man Schmerzwahrnehmungen durch Schmerzrezeptoren mit intakter Funktion, Schmerzen durch veränderte Strukturen der Schmerzbahn sowie zentrale Schmerzen. Schmerzrezeptoren sind zumeist freie Nervenendigungen im Gewebe, welche auf verschiedene Arten von Reizungen reagieren wie z. B. thermische Reize, mechanische Reize und chemische Reize. Über Schmerzmediatoren werden schmerzsensible Nervenbahnen erregt, welche dann über das Rückenmark bis hin zum Gehirn (Thalamus) die Schmerzimpulse weiterleiten.

Je nachdem, welche Strukturen im Bereich dieses Systems betroffen sind, unterscheiden wir Nozizeptorschmerz vom neuropathischen Schmerz, das heißt Schmerz über intakte Rezeptoren bzw. Schmerz über Schädigungen des Nervensystems.

Vom chronischen Schmerz ist zu sprechen, wenn Schmerzbeschwerden über länger als sechs Monate anhalten.

Beispiele von Erkrankungen mit Schmerzen:

  • Kopfschmerzen (z. B. Migräne)
  • Gesichtsschmerzen (z. B. Trigeminusneuralgie)
  • Rückenschmerzen (z. B. LWS-Syndrom)
  • Gelenkschmerzen (z. B. Epicondylitis radialis – „Tennisellenbogen“)
  • Entzündliche Schmerzerkrankungen (z. B. Polyarthritis)
  • Nervenschädigungen (z. B. Polyneuropathie)
  • vom autonomen Nervensystem ausgehende Schmerzen (z. B. Morbus Sudeck)
  • Bauchschmerzen (z. B. Verwachsungsbauch)
  • sonstige Schmerzen (z. B. Tumorschmerzen)

Die Wissenschaft der Algesiologie befasst sich mit der Behandlung von Schmerzen. Je nach Ursache und Verlauf von Schmerzen handelt es sich hierbei zumeist um einen multiprofessionellen und interdisziplinären Ansatz, in dem auch neurophysiologische und psychotherapeutische Ansätze in hohem Maße ihre Berücksichtigung finden.

Medizinisches Glossar

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