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Depressionen

Depressionen (das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: niedergedrückt sein) gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und auch zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation, der WHO, sind gegenwärtig 3 bis 5 % der Weltbevölkerung, das sind 200 Millionen Menschen, wegen einer Depression in Behandlung. Vermutlich sind die Fallzahlen aber noch häufiger, da sich viele Betroffene nicht in spezialisierte Behandlung begeben.

Die Ursachen sind vielschichtig und können auf einer erblichen Veranlagung, einer körperlichen Disposition, auf sozialen Bedingungen sowie auf anderen psychologischen Faktoren beruhen. Besondere Lebensbedingungen wie z. B. extremer Stress oder Kummer können eine Depression herbeiführen oder eine vollständige Genesung verhindern. Bei manchen Menschen treten Depressionen jedoch auch dann auf, wenn die Lebensumstände gut sind. Eine depressive Störung wird niemals durch persönliche Schwäche, Faulheit oder fehlende Willensstärke verursacht. Es handelt sich um ein ernstzunehmendes, medizinisches Leiden, das behandelt werden kann.

Der Verlauf depressiver Störungen ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Menschen kommt es im Leben nur zu einer einzigen depressiven Episode, bei anderen hingegen treten depressive Episoden wiederholt auf.

Typische Kennzeichen der Erkrankung:

  • anhaltende, niedergedrückte Stimmung, Hoffnungslosigkeit
  • Interessenverlust, Fehlen von Freude, Zufriedenheit, Genussfähigkeit
  • Antriebsmangel, Unentschlossenheit, Ermüdbarkeit

    Weiterhin:
  • Reduziertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle
  • Angst und Hilflosigkeit
  • Anspannung und Unruhe
  • Körperliche Beschwerden, Schlafstörungen
  • Suizidalität

Gedanken an Tod und Selbstmord sind oftmals Teil einer Depression. Insbesondere in diesen Fällen ist es besonders wichtig, umgehend professionelle Hilfe zu finden.

Depressionen können behandelt werden. Eine erfolgreiche Behandlung beseitigt die Symptome der Depression und hilft, den Weg zurück in ein normales Leben zu finden. Die Therapie besteht in der Gabe von Antidepressiva, in Psychotherapie oder einer Kombination aus beidem. Antidepressiva sind spezielle, nicht abhängig machende Medikamente, die depressionsbedingt gestörte Stoffwechselvorgänge in den Nervenzellen regulieren helfen. Dabei ist es wichtig, diese Medikamente ausreichend lange einzunehmen. In einzelnen Fällen können auch weitere Behandlungsmethoden ergänzt werden, beispielsweise die sogenannte Lichttherapie.

Medizinisches Glossar

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